Die Video-Reihe „Die Rückkehr der Königin“ von Veeta Wittemann ist fantastisch. In den zwölf Teilen werden von Veeta die Gründe für ein weibliches Führungsvakuum in uns Frauen und damit in der Welt aufgezeigt. Dadurch habe ich ein so viel tieferes Verständnis bekommen, warum die Welt so ist wie sie ist, warum wir Frauen so sind wie wir sind, warum ich so bin wie ich bin.
Veeta schafft es, diese ernsten Themen auf sehr ansprechende, frische und unterhaltsame Art zu präsentieren. Dabei hat sie eine Brücke von den jahrtausendealten Lehren zu ganz aktuellen Zeitbezügen geschlagen und mit vielen Beispielen aus ihrer Praxiserfahrung belegt. Jedes Thema wird von ihr so anschaulich, verständlich und in sich geschlossen vermittelt, dass das neu gewonnene Wissen allgemein nützlich ist und sich auf andere Situationen übertragen lässt. Die originelle, ansprechende Gestaltung von ihrem Mann Artho Wittemann unterstreicht die wichtigen Punkte. Sie hat mir geholfen, beim Schauen der Videos konzentriert zu bleiben. Die wunderschönen, wechselnden Erscheinungsbilder von Veeta zeigen, wie vielfältig wir als Frau auftreten könn(t)en. Gerade schaue ich die Video-Reihe mit meiner Tochter und auch sie ist begeistert mit dabei.
Entschwundene Frauenpower
Die Video-Reihe hat mir Antwort auf eine für mich fundamentale Frage gegeben, die mich begleitet, seit ich von Geheimen Machtseiten erfahren habe. Ich habe mich immer gefragt, warum es diese in fast jedem geben sollte. Das war nicht die passende Fragestellung. Da es in jedem machtvolle Innere Personen gibt, bleibt diesen als Möglichkeit nur, offen oder geheim zu handeln, wenn sie am Leben beteiligt sein wollen. Die Frage ist dann also vielmehr, warum die machtvollsten Inneren Personen bei fast jedem in die Tiefe verschwunden sind. Für die machtvollen Frauen gibt Veeta darauf die Antwort. Durch die jahrtausendelange Unterdrückung blieb ihnen nur das Agieren im Geheimen aus der Tiefe übrig.
Erst hat also das Außen sich auf die innere Konstellation ausgewirkt. Die Folge davon, nämlich die jetzige Auswirkung dieser Konstellation im Innen auf das Außen, hat mich erschüttert. Die Folgen des weiblichen Führungsvakuums sind wirklich katastrophal. Gerade wenn wir erfolgreiche Frauen sind, aber mit den „Falschen am Steuer“. Wie sollen denn die Mädchen von uns Müttern gute Rollenbilder vorgelebt bekommen, wenn wir alle keine echte weibliche Führungskraft zur Verfügung haben und damit vorleben können?!
Männliche Rollenbilder

Jetzt weiß ich endlich, warum ich den Frauen in der Wissenschaft noch weniger folgen konnte als den Männern. Diese Frauen hatten sich das Männliche zu eigen gemacht, um noch besser so zu herrschen. Als ich probiert habe, in ähnliche Fußstapfen zu treten, bin ich gescheitert. Es hat mich innerlich zu viel Kraft gekostet, dieses Spiel, was nicht das meine ist, mitzuspielen – und gleichzeitig die Rolle als Ehefrau und Mutter zu erfüllen, die mir in der Gesellschaft zugeschrieben wird. Auch hier habe ich immer gegen einen „unsichtbaren Feind” gekämpft.
Erst während des Schauens der Video-Reihe ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Wie kann die christliche Lehre uns Frauen dermaßen in unserer Macht beschneiden, ohne dass in der heutigen Zeit alle laut protestieren? Es ist ja nicht mal versteckt zwischen den Zeilen zu lesen, sondern steht ganz offen in der Bibel geschrieben: die Dreifaltigkeit und damit Dominanz der Männer, das Sündhafte von Eva für unschuldige Neugier und die beschränkte Frauenrolle von Maria. Ich finde es brillant, wie klar Veeta dies durchdrungen hat und uns aufzeigt. So klar und so offensichtlich, dass ich mich frage, warum dies nicht allgemeines Wissen ist, welches bereits in der Schule vermittelt wird.
Die Fehlerfalle oder Die Schuldfrage

Damit habe ich auch endlich verstanden, warum ich so Angst habe, Fehler zu begehen. Nicht nur, weil diese fatal sein könnten, sondern weil die Fehler eigentlich bei näherer bzw. weiblicher Betrachtungsweise oft gar keine sind. Ich verwende viel Energie in meinem Leben darauf, Fehler zu vermeiden, die im Patriarchat bestraft werden, die aus einer weiblichen Sichtweise keine wären. Entsprechend fühlen sich manchmal Dinge für mich falsch an, auch wenn ich eigentlich alles richtig gemacht habe. Damit stecke ich oft in einer Schleife von Schuld und Scham und diese Schleife verstehe ich jetzt besser.
Letzte Woche hat mich auf dem Fahrrad eine Autofahrerin angefahren, zum Glück ist nichts Schlimmes passiert. Obwohl die Autofahrerin eindeutig schuldig war, hatte ich danach das Gefühl, die Schuld könnte doch noch mir zugeschoben werden. Ich habe die Situation immer wieder auf einen Fehler von mir durchgescannt. Das war wie eine Ur-Sorge in mir. Dann hat die Polizei alles nach unseren Aussagen protokolliert, mit der Folge, dass die junge, nette Frau für ihre Unachtsamkeit mit Bußgeld und Punkt bestraft wird. Mein öffentliches Benennen ihrer Schuld, mit Folgen der Bestrafung durch das patriarchale System, hat sich für meine machtvolle Innere Frau, meine Matriarchin OldWoman, wie Verrat angefühlt. Auch wenn ich richtig gehandelt habe, hat es sich falsch angefühlt.
Es geht auch weiblich
Durch die Video-Reihe „Die Rückkehr der Königin“ verstehe ich besser, wo diese alten Themen herkommen, und kann die Ereignisse besser differenzieren. Ich bekomme aber auch eine Ahnung, wie es anders sein könnte, wenn wir Frauen mit unserer Führungskraft die weiblichen Aspekte mit in unserer Gesellschaft verankern würden – auch im Rechtssystem. Die Versicherungen würden dann beispielsweise nicht mehr nur bei eindeutig protokollierter Schuld und Unschuld zahlen, denn in einer gemeinschaftlichen Versicherung wäre nur die Schadenshöhe relevant. Wir beiden Frauen ständen nicht als Unfall-Gegnerinnen da, sondern würden uns erst mal zusammen um unseren Schock kümmern. Wenn der Polizist mich süffisant belächelt, dass ich die junge Frau auch noch verteidige, dann bekäme er statt Schweigen eine klare Ansage von meiner Matriarchin.

Es ist noch ein weiter Weg für OldWoman, bis sie mir in so einer Situation zur Verfügung steht, aber nur dann wird sich etwas ändern. Wenn immer mehr Matriarchinnen wieder direkt mit und in der Welt agieren. Natürlich hat OldWoman diese Video-Reihe sehr wachsam verfolgt. Dabei wurde sie an die negativen Auswirkungen ihres Neins für meine vorderen Inneren Personen und für mich als Antje erinnert. Auch wenn ihre innere Tyrannei schon viel weniger geworden ist, so ist sie doch noch nicht frei und bleibt im Alltag und erst recht in kritischen Situationen wie bei dem Unfall noch passiv. Sie hat aber auch den Appell von Veeta verstanden, wie wichtig es ist, dass sie sich wieder aktiv in meinem Leben einbringt. JEDE machtvolle Frau, die in der Tiefe verschwunden ist, fehlt auf dieser Welt. Das führt zu einem weiblichen Führungsvakuum, welches wiederum diesen Zustand weiter aufrechterhält. Es ist an der Zeit, dass sich unsere machtvollen Inneren Frauen wieder direkt zeigen, also auch meine OldWoman.
Ich bin Veeta von ganzem Herzen dankbar, dass sie mit dieser umfassenden Video-Reihe zur weiblichen Führungskraft ihr Wissen und ihre Weisheit mit uns teilt.
Liebe Antje,
nachdem mich in der letzten Woche eine Frau auf dem Parkplatz eines Lebensmittelmarktes angefahren hat, habe ich mich an Deinen Artikel erinnert. Da schreibst Du, wie es weiblich gehen könnte, z.B. nach so einem Unfall.
Ungefähr so, wie Du es beschreibst, habe ich es erlebt: wir sind beide aus dem Auto gestiegen und haben den „Schaden“ begutachtet, aber ich hatte nur einen Kratzer im Lack. Die Frau war sehr erschrocken, hatte wohl einen schlechten Tag und kämpfte mit den Tränen. Da habe ich sie getröstet und ihr gesagt, dass der Kratzer nicht schlimm ist und sie gebeten, auf sich aufzupassen. Wenn nicht gerade Corona-Zeit wäre hätte ich sie auch in den Arm genommen.
Nach diesem Mini-Unfall habe ich mich sehr gut gefühlt, und jedes Mal, wenn ich den Kratzer sehe, denke ich an die Frau und erinnere mich an die weibliche Art, Probleme zu lösen.
Liebe Grüße, Stella