In Rache verbunden

„Wieso wollen aufgeklärte, gebildete Frauen des 21. Jahrhunderts freiwillig Mitglieder dieses macht-orientierten Männerclubs (der Kirche) sein?“ Das ist eine der Fragen, die Veeta Wittemann in ihrer Video-Reihe „Die Rückkehr der Königin“ im Teil 6 „Christliche Irre-Führung“ stellt.

Diese Folge hat mich besonders nachdenklich gemacht, denn das habe ich mich – in Bezug auf mich selbst – auch schon oft gefragt. Ich arbeite seit Jahren in der katholischen Kirche, obwohl ich mit vielem nicht einverstanden bin. Warum also bin ich nicht schon längst ausgetreten, aus dieser für Frauen in verschiedener Hinsicht entwürdigenden Institution? Meine persönlichen Antworten auf diese Frage haben sich mit den Jahren immer wieder verändert. Die aktuellste Antwort, die ich durch die IndividualSystemik gefunden habe, hat mich überrascht und erschüttert.

Zuhause bei „Mutter Kirche“?

Wie die meisten Menschen habe ich mich nicht bewusst entschieden, Mitglied der katholischen Kirche zu werden. Meine Eltern waren fleißige Kirchgänger, also wurde ich das auch. Viele Jahre bin ich meist gerne in die Gottesdienste gegangen, denn dort waren alle meine Freund*innen. Außerdem hat mich das mit dem lieben und allmächtigen Gott schon immer fasziniert. Als Kind hat es mir Respekt eingeflößt, als Jugendliche meinen Widerspruchsgeist angestachelt. Und gleichzeitig spürte ich immer eine tiefe Sehnsucht nach spiritueller Anbindung, ohne dass sie sich je dauerhaft erfüllt hätte.

Eine erste bewusste Kränkung durch die Kirche habe ich kurz nach meiner Erstkommunion erlebt. Zu diesem Zeitpunkt konnte man in unserer Gemeinde Ministrant werden. Allerdings durften das bei uns damals nur die Jungs. Das fand ich unmöglich. War es doch offensichtlich, dass es hier eine Zwei-Klassen-Gesellschaft gab: Nur die Männer durften die erstklassigen Plätze am Altar, ganz nah am „Allerheiligsten“, einnehmen. Während wir Frauen mit großem Abstand in den Bänken saßen. Das war einfach unfair.

Noch etwas ganz anderes, das ich damals mit niemandem teilen konnte, prägt mich bis heute. Schon als Kind hatte ich starke sexuelle Gefühle. Deshalb war ich besonders empfänglich für alle Botschaften, die die Kirche zu diesem Thema parat hatte: Sexualität ist etwas Heiliges – man darf es nur in der Ehe praktizieren (oder am besten gar nicht, wie die Priester oder Maria). Eigentlich aber ist es etwas sehr Sündiges – vor allem, wenn man es außerhalb der Ehe und aus Neugierde oder Freude tut.

Eva, Adam und die Schlange im Paradies
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Veeta Wittemann stellt in ihrem Video wunderbar die zwei christlichen Frauen dar, die am meisten für diesen Gegensatz herhalten mussten: Die „sündige Eva“, die die Dinge genau wissen wollte und deshalb zusammen mit Adam für immer aus dem Paradies vertrieben wurde (so sollte frau also nicht sein). Und die „jungfräuliche Maria“, die es geschafft hat, ohne Sex ein Kind zu bekommen. Sie wurde auf tugendhafte Aspekte wie dienen, leiden und heilig sein reduziert und über Jahrhunderte zum (männlichen) Ideal der angepassten Frau erhoben.

Ich war schon als Kind überzeugt davon, dass ich wohl zur Fraktion der Sünderinnen gehören musste. Und auch wenn ich das heute mit etwas Humor schreibe, war es damals leider überhaupt nicht witzig. Im Grunde haben mich diese Botschaften in Bezug auf meine Sexualität und meine Identität als Frau für viele Jahre zutiefst verstört und verwirrt.

Warum bin ich noch hier?!

Trotz meines Haderns mit der Kirche und den Zweifeln an Gott, habe ich mich nach der Schule für einen theologischen Studiengang entschieden. Jetzt bin ich Mitte vierzig und habe – bis auf wenige Jahre – mein gesamtes bisheriges Berufsleben in der Kirche zugebracht. Und das, obwohl ich mich im christlichen Glauben nicht mehr zuhause fühle und die patriarchale Sprache der Gottesdienste schon seit 20 Jahren nicht mehr ertragen kann.

Zuerst habe ich gesagt, ich bleibe, weil es auch Gutes gibt: die Jugendarbeit, die Sozialarbeit, die Seelsorge, die netten Kolleg*innen. Und da ist ja auch was dran. Dann war es der gute Job im pädagogischen Bereich. Eine Nische, in der ich selbstbestimmt an interessanten Themen arbeiten kann. Irgendwann musste ich mir eingestehen, dass ich noch da bin, weil es bequem ist: hier kenne ich mich aus. Ich weiß, wie die Menschen ticken und wie ich vorgehen muss, um meine Ideen zu verwirklichen. Und woanders ist ja auch nicht alles Gold, was glänzt, oder? Schon oft habe ich im Spaß gesagt: „Ich muss so lange in der Kirche arbeiten, bis die Therapie bezahlt ist, die ich brauche, um meinen ‚katholischen Schaden‘ aufzuarbeiten.“ Wie nahe ich damit in gewisser Weise der Wahrheit gekommen bin, weiß ich erst seit kurzem.

Wut auf Gott und die Männer

Durch eine von Veeta Wittemann begleitete Traumarbeit im Sommer 2019 mache ich ungeahnte Entdeckungen. Eine machtvolle Frau in mir meldet sich zu Wort. Sie hatte sich in die Tiefen meiner Psyche zurückgezogen, sehr lange geschwiegen und gleichzeitig von dort aus subtil mein Leben bestimmt.

Diese Frau hat eine unbändige Wut auf Gott. Für sie ist er ein Lügner. Sie will ihm und allen Menschen beweisen, dass seine bescheuerte Geschichte von der Liebe nur ein dummes Kindermärchen ist. Haben doch seine männlichen Mitarbeiter auf Erden in den letzten Jahrhunderten alles getan, um Frauen abzuwerten, zu missbrauchen und zu vernichten – „in Gottes Namen“.

Wütende Frau, in eigenen Ketten gefangen
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Dass so ein negatives, patriarchales Gottesbild und dieser alte, tiefe Hass auf Männer in mir wohnen, habe ich nicht gewusst. Es fühlt sich an, als ob die Gefühle, die sich da angesammelt haben, über mein persönliches Leben hinausgehen. Als ob mir an dieser Stelle das weibliche Leid von Jahrhunderten in den Knochen sitzt.

Wenn ich ganz in diese Frau hineinfühle, kann ich spüren, was ihre Motive sind, in der Kirche zu arbeiten: Sie will ganz nah dran sein, wenn der Laden untergeht. Jetzt sind es die (Kirchen-)Männer, die leiden müssen. Kleingläubig und skandalgebeutelt schauen sie angsterfüllt auf die Kirchenaustrittszahlen. Das aus nächster Nähe mitzuerleben, verschafft dieser Frau in mir Genugtuung. Rache ist süß! Das Praktische ist, dass sie gar nicht viel tun muss. Es reicht, abzuwarten und zuzuschauen. Dann fährt die Kirche sich selbst mit Karacho an die Wand. Und mein Gehalt ist in ihren Augen ein verdientes Schmerzensgeld für die Jahrhunderte der Unterdrückung!

(Selbst-)Zerstörerische Realität

Was ich da in mir vorfinde ist hässlich. Ich spüre, dass daran etwas unangemessen und zu viel ist. Es hat – bei aller berechtigten Kritik an der Kirche – mit dem Heute, dem Hier und Jetzt, nur wenig zu tun. Das alles als meine innere Realität anzunehmen, ist ein mühsamer Prozess. Aber: Ja, so etwas gibt es in mir. Und langsam wird dieser Frau bewusst, dass sie vor allem sich selbst vergiftet und zerstört, wenn sie weiter an ihrer Rache festhält.

Was aber ist der nächste Schritt? – Mehr Licht hineinbringen. Meine Begleiterin vor Ort ist dabei eine große Unterstützung für mich. Sie mutet sich zu, mit mir zusammen all das näher anzuschauen. Es ist Kleinarbeit herauszufinden, wie sich meine Rache im Alltag ausdrückt – nicht nur in der Kirche. Wie ich andere durch Nichtstun ins Messer laufen lasse. Wie ich mich größer mache als ich bin, um mich mächtig und überlegen zu fühlen. Oder wie ich mich vom Guten in mir immer wieder abkopple. Dann kann ich zusehen, wie Projekte und Beziehungen wieder „einschlafen“ und nichts zurückbleibt. Genau so soll es sein, wenn es nach dieser Frau in mir geht.

Mein Garten

Langsam kann ich das stoppen. Langsam kann diese Frau in mir auf ihre Rache verzichten. Sie fängt an, ihre alte Verletzung zu fühlen, die dazu geführt hat, dass sie so kalt und hart geworden ist.

Vor ein paar Wochen hatte ich einen Traum: Ich kehre meinen Garten, mache ihn sauber und stelle seine ursprüngliche Schönheit wieder her. Im Traum tue ich das einfach nur für mich.

Eine Frau stellt die ursprüngliche Schönheit ihres Gartens wieder her
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Ich fange an dieser tiefen Stelle an, wieder ja zu sagen zu mir selbst. Ich muss mich nicht mehr so sehr vergleichen und einordnen. Bin ich Sünderin oder Heilige? Veeta lässt in ihrem Video keinen Zweifel daran, dass diese Auswahl, vor die wir Frauen lange gestellt wurden, eine sehr beschränkte ist. Je mehr sich meine innere Frau wieder spüren kann, umso größer wird ihr Bedürfnis, einfach sie selbst zu sein. Sie stellt sich und ihr Leben – und damit mich als Ganze – wieder auf ihren eigenen, gesunden Boden. Und ich bin fest entschlossen alles zu tun, was in meiner Macht liegt, damit das so bleiben kann.


Hast du auch eine persönliche Geschichte mit der Kirche und dem Christentum? Bis du, wie ich, „noch drin“ – oder schon lange gegangen? Ich bin neugierig auf das, was du erlebt hast und was du in dir dazu vorfindest. Und ich freu mich sehr, wenn du etwas von deinen Erfahrungen hier in den Kommentaren mit mir und den anderen Leser*innen teilst.

6 Gedanken zu „In Rache verbunden“

  1. Liebe Rapante,
    ich bin „schon“ Mitte Zwanzig aus der katholischen Kirche ausgetreten. Zum einen, weil ich viel zu kritisieren hatte und zum anderen, weil ich nichts bekam. Spiritualität sieht für mich anders aus, es muss mich im Innersten berühren und mir helfen eine Brücke zu bauen zwischen meinem Einzeldasein und der Welt um mich. Ein moralisierender Priester, der einem von weitem sagt, wie man sich verhalten, was man fühlen sollte, was soll ich damit?
    Was ich damals nicht bemerkt habe, ist meine eigentliche Motivation, die sich hinter diesen Gründen versteckte. Veetas klare un-verschämte Abrechnung hat unheimlich in mir gebrodelt und das Bild oben von den Kardinälen weckt tief in mir blanken Hass. Die Selbstherrlichkeit und Arroganz gekoppelt mit Macht, das ist eine Kombination, die Leben zerstört. Der Hass ist nicht intellektuell, er ist viszeral, er kommt von Erfahrung, sei es eigenen Leids oder des mitgefühlten Leids anderer. Er ist schwer auszuhalten und gefährlich, und daher in die Tiefen weggesperrt, leider zusammen mit der dazugehörigen Kraft. Da bleibt nur noch die intellektuelle Auseinandersetzung.
    Ja, und die Schuld kenne ich auch, ich schätze, das geben Frauen gern an ihre Töchter weiter.
    Veeta zu sehen, wie sie sagt, was Sache ist, ist befreiend. Es hat mir gezeigt, das ich mich bei allem lauten Argumentieren doch nicht getraut habe, die Dinge klar zu benennen. Das zeigt doch, wie machtvoll das System immer noch ist.
    Liebe Grüße Anita

    Antworten
    • Liebe Anita,
      in deinen Zeilen kann ich richtig spüren, wie sehr die weiblichen Kräfte in dir gegen das Be-HERR-scht-werden – noch dazu im Raum des Spirituellen – aufbegehren! Zu Recht, wie ich finde. Ich kenne das auch und kann es gut verstehen.
      Ich wünsche mir so, dass wir Frauen diese Wunde irgendwann einmal ganz „verdaut“ haben und frei von den alten Speicherungen sind!
      Mir tut es jedenfalls in der Seele gut, auch von anderen Frauen mitzubekommen, wenn sie sich wieder an ihre ur-eigenen Kräfte anbinden und aus ihnen heraus handeln.
      Danke für deine Geschichte!
      Rapante

      Antworten
  2. Liebe Rapante,

    was für ehrliche, kraftvolle und ermutigende Worte. DANKE!

    Ich glaube, wir sind sehr ähnlich sozialisiert in Mutter Kirche.
    Als Kind bin ich total gerne zum Gottesdienst gegangen. Die vielen Rituale und Gesänge und Festtage haben mich fasziniert, das war wie Magie für mich.
    Nun, wir bleiben nicht ewig Kind.
    Ich weiss noch, wie ich mich in meiner Jugend jedesmal, wenn ich mich lustvoll berührt habe, schuldig, schlecht und SÜNDIG gefühlt habe. Ich habe mich geschämt und gebetet, dass ich damit aufhören kann.
    Der eigene junge erblühende Körper ist Feindesland. Wie schlimm ist das!

    In meinem Studium habe ich mich zum ersten Mal verliebt, in eine Frau. Beglückend, diese Liebes-Erfahrung.
    Bis dahin habe ich mich immer noch innerhalb der Kirche gesehen und gefühlt.
    Doch mein eigenständiges Denken und Hinterfragen liess mich mehr und mehr bewusst werden, wie lebensverneinend und unmenschlich und frauenverachtend die Moral und Haltung der Kirche ist.
    Ich weiss noch, wie ich mit meiner Freundin in der Unikirche war, und es war wie ein plötzliches Erkennen – der „Geist“ kam wohl über mich – dass ich gehen muss.
    Eine Mitbewohnerin, die wie ich Heilpädagogik studiert hat, praktizierte in ihrem Zimmer Satansaustreibungen, während ich in meinem war. Weil ich eine Frau liebte.
    Verrückt, oder? Und gefährlich.
    Fertig mit meinem Studium, bin ich aus der Katholischen Kirche ausgetreten, obwohl das für mich bedeutet hat, vielleicht keine Arbeitsstelle in meinem Beruf zu bekommen.

    Das ist jetzt viele Jahre her.
    Meine spirituellen Erfahrungen muss ich mit keiner Religion mehr verbinden.
    Die klaren und enthüllenden Worte von Veeta in der „Christlichen Irreführung“ sind für mich eine Offenbarung.

    Antworten
    • Liebe Ezra,
      danke für deine persönlichen Zeilen zu meinem Beitrag. Es berührt mich, dass du an manchen Stellen ganz ähnliche Erfahrungen gemacht hast wie ich. Ich weiß zwar, dass ich damit nicht alleine bin, trotzdem tut es mir gut es so konkret zu lesen (auch wenn ich niemandem solche Erfahrungen wünsche).
      Dass du einen inneren Raum für deine spirituellen Erfahrungen gefunden hast, der auch ohne äußeres Konzept Bestand hat, macht mir Mut und Freude :-),
      verbundene Grüße von
      Rapante

      Antworten
  3. Liebe Rapante,

    danke für diesen lebendigen Artikel und dass Du Dein Ringen mit der
    Zugehörigkeit zur Kirche und die Erkenntnisse über Dein Inneres
    teilst! Ich wünsche Dir, dass Du Deinen Garten für Dich weiter zur
    vollen Pracht entfalten kannst.

    Ja, ich habe auch mit dem Christentum innerlich gerungen. Als ich ein
    Junge war, gab es in meiner Herkunftsfamilie den routinierten
    wöchentlichen Kirchgang und das Tischgebet – allerdings ohne eine für mich
    sichtbare Überzeugung. Mir schien, dass wir das eher aus Tradition
    tun und dass es sich so gehörte, dass man sich in der Kirche sehen
    ließ.

    Spannenderweise standen dabei die Männer zum großen Teil hinten in der
    Kirche, während die Frauen und die Kinder auf den Bänken waren. So war
    es auch mit meinem Vater. Sie blieben meist auch dort, wenn es Sitzplätze gab.
    Merkwürdig fand ich das damals, dass sie lieber unter sich im Hintergrund waren.

    In der Grundschule wurde ich in katholischer Religion vom Pfarrer
    unterrichtet, der uns mit Schauergeschichten Angst machte, damit wir
    immer gottesfürchtig wären. Im Musikunterricht sangen wir stets nur aus
    dem Gotteslob.

    Ich betete abends lange und repetetiv für die Menschen, die mir wichtig waren, aus
    Angst schuldig zu sein, wenn ihnen etwas passieren sollte und ich
    diesen Menschen beim Gebet ausgelassen haben sollte. Irgendwann hatte ich plötzlich eine Vision von Maria, die mir Angst machte und hörte damit auf. Weiter nutzte ich von Jesus überlieferte Worte, um mir zu rechtfertigen, warum ich mich nicht gegen Ungerechtigkeit wehre. Heute weiß ich zum Glück, wie das mit meinem
    eigenen inneren System zusammenhängt.

    Ich war also einigermaßen verstrickt in christlichen Zwängen und es
    hat mir nicht gut getan. Darüber gesprochen habe ich damals mit niemandem.

    Etwas älter dann habe ich dann anfangen zu hinterfragen, was in der
    Kirche gesagt wird. Ich merkte, dass für mich vieles ganz unlogisch
    und unklar war und Bezüge zum realen Leben an den Haaren
    herbeigezogen. Warum soll z.B. jemand grausam ans Kreuz genagelt, ja
    geopfert werden, damit die Sünden aller Menschen gesühnt sind? Das ist
    doch Unsinn! Was ist das für ein Gott?

    Ich hörte deshalb auf in die Kirche zu gehen. Ich blieb trotzdem noch
    lange Mitglied der Kirche, vordergründig um meinem Neffen ein
    „ordentlicher“ katholischer Taufpate sein zu können. Eigentlich aber,
    um nicht weiter anzuecken in meiner Familie. Da habe ich weiter mitgespielt,
    nicht aktiv „Nein“ gesagt. Nach der Taufe, vor zehn Jahren mit Mitte
    dreißig, bin ich endlich ausgetreten. Ich war erstaunt darüber, wie
    erleichtert ich damals darüber war. Und ich bin es immer noch.

    Wegen dieser Erfahrungen hat mir die Klarheit und Eindeutigkeit von
    Veetas Betrachtungen in diesem sechsten Teil einfach gut getan – ich darf meinem Unbehagen trauen, für mich ist das nicht selbstverständlich. Und Veeta hat mir damit als Mann klar gemacht, wie sehr das männlich-dominierte Christentum die Rolle der Frau beeinflusst und die Frauen benachteiligt hat.

    Liebe Grüße, Tom

    Antworten
    • Lieber Tom,
      vielen Dank für deine Geschichte. Es berührt mich sehr, was du schreibst und vieles kommt mir vertraut vor. Vor allem die innere Verwirrung mit den Themen Schuld und Sünde. Und dass das, was die Erwachsenen früher gemacht haben, irgendwie „leer“ geblieben ist. Unser Pfarrer hat uns in der dritten Klasse auch etwas über Todsünden erzählt, wie ich später in meinem alten Religionsheft entdeckt habe.
      Wie gut, dass du den Schritt hinaus gemacht hast. Deine Erleichterung kann ich richtig mitfühlen. Ich räume noch eine Weile innerlich auf, und dann tue ich das auch 🙂
      Viele Grüße, Rapante

      Antworten

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