Leben ohne Rückhalt

Ich lese die Prophezeiung und denke und fühle bei jedem Satz: Ja, so will ich leben. Nichts verdrängen müssen, nichts verbergen wollen, lieben ohne Rückhalt, das Anders-sein wertschätzen und achten. Geben und nehmen. Schenken und beschenkt werden. Alle wirken mit an einem guten Leben. 

So sähe unser Leben aus, wenn wir unser menschliches Potential frei hätten. Wir hätten tiefen Kontakt zu unseren menschlichen Werten, wir wären mit unseren Liebesessenzen verbunden. Und von da aus würden wir uns verschenken. 

Sicherheitsabstand

Mein Leben sieht jedoch anders aus. Ein starker Wille in mir hat lange dafür gesorgt, dass ich im Rückzug lebe, „in Sicherheit“, im Abstand zu den Menschen und zur Welt. Sehr absolut und entschieden. Mir war nicht bewusst, warum das so ist – ich musste mit den Auswirkungen leben: Einsamkeit, Resignation und ein großes Gefühl von ungelebtem Leben. 

Sehnsucht

Der IndividualSystemik verdanke ich tiefes Verstehen und Bewusstwerden. Und das gefühlte Erkennen, dass ich Beziehung brauche, um an meiner Wunde heil zu werden. Ich werde weitergehen. Endlich fühle ich ein Sehnen: nach den Anderen in mir, nach liebender Verbindung – in mir selbst und mit anderen Menschen. 

Dass ich mich wieder einsetzen möchte für das gute Leben im Außen – dafür bedarf es der Klärung im Inneren. Alles, was ich erlebt habe, es wirkt in mein Leben hinein und über mich hinaus in die Welt. Was ich nicht frei habe in mir, kann ich nicht geben. Und was ich nicht kläre und was unbewusst bleibt, wirkt auch.

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