Worte, die über Worte hinausgehen, Prophezeiungen, ein Ruf! Des Lebens Ruf, der wie Dampf aus den Rissen, aus den ewigen Tiefen der Erde emporsteigt und meine Seele zum Schwingen bringt, unwiderstehlich ruft, zu sich ruft, auffordert, erinnert an meine Pflicht und Berufung, an mein beherztes JA. Ein Ruf hinein ins innere Exil. Ein Ruf zurück in die Gemeinschaft, eine Gemeinschaft, in der ich wurzeln und wachsen kann unter Gleichgesinnten, als Mensch unter Menschen, als Teil des großen Ganzen. In der ich zulasse, dass andere an meinem Innersten teilhaben. In der ich Geborgenheit und Zugehörigkeit erfahre. Und ein Ruf, der mich erinnert, dass es in mir ist, nicht nur das sanftmütig Leuchtende, Liebliche, Zarte, nicht nur der süße Frühlingsnektar, sondern auch die andersartige, umfassende, magische Schönheit einer Frau, die durch alle Gesichter des Lebens hindurch gereist, geglitten, gefallen ist, sich lebendigen Leibes dem Feuer geopfert hat, um darin zu begegnen jener Liebeskraft, die von innen trägt und nährt und weitergibt das gute Leben, das Leben an sich. Die sich ganzen Herzens einsetzt für eine bessere Welt und alle Wesen.
Wo ist die Magie?
Ich habe viel gesehen in meinen jungen Jahren, habe mich in den Geheimnissen meiner Seele verirrt, verloren und mich dann der Erforschung ihrer Tiefen verschrieben. Ich habe Psychologie studiert, mehrere Therapieausbildungen absolviert und unzählige Sitzungen genommen. Vieles davon war so notwendig und wertvoll, dass ich sagen kann: es hat mein Leben gerettet und ich bin unendlich dankbar dafür! Und doch, trotz all dieser Anstrengung, mit so viel Herzblut gesegnet, ist es nie wirklich gewichen, dieses leise Flüstern in meinem weiteren Inneren, das sagt: Da ist noch mehr!, das fragt: Wo ist die Magie, an die ich mal geglaubt, die echte Schönheit, die Liebe, die Kraft meiner Liebe geblieben, wo sind ihre prächtigen Blüten, ganz real in meinem Leben? Alles ist in mir, alles ist da, ich spüre sie, diese andere Liebe, die Hände reichen will, einbeziehen, säen und nähren, inspirieren, ermutigen. Und doch … und doch sind sie da, diese Schranken, diese Mauern, auch in mir!
Mauern gegen die Liebe
Erst mit der IndividualSystemik, die systematisch die innere Logik und Widersprüchlichkeit unserer Seele erforscht, den roten Faden in die Tiefen unserer Seele hin zu den Geheimen Machtseiten, die unbemerkt unser Leben steuern und sogar von uns selbst nicht erkannt werden wollen, erkenne ich hinter den vielfältigen, unfassbar klugen Schlupflöchern meiner Seele, hinter dem scheinbaren Nichts, den geglaubten Sackgassen jene Mauern, die auch ich gegen die Liebe errichtet habe. Die dunklen Geheimnisse, die Manipulation und Grausamkeit, mit der ich selbst zerstöre, was mir teuer und heilig ist. Ja, auch ich opfere jetzt Beziehung für Freiheit und Macht. Auch ich habe Respekt verloren und räche mich heimlich an den Unschuldigen für alles Leid, das mit dem Patriarchat über uns kam! Diese Demütigung habe ich nie verziehen. Auch ich gehe kein Risiko mehr ein mit der Liebe. Halte und hüte meine Schätze im Inneren und lasse sie am kleinen Finger verhungern, die Seelen der Welt.
Mein ganzes Sein
Noch nie wurde ich so sehr herausgefordert, meiner eigenen Hässlichkeit ins Auge zu blicken. Und noch nie hat mich so eine unbändige Hoffnung erfasst, in die Fähigkeit, in die Schönheit hineinzuwachsen, etwas beizutragen, das wirklich einen Unterschied macht! Ich glaube daran, mit der IndividualSystemik zur kreativen Kraft und Verletzlichkeit, zur Menschlichkeit meiner machtvollen inneren Führerin zurückzufinden. Möge ich ausreichend Mut und Würde aufbringen, mir selbst und den Menschen mein ganzes Sein wieder anzubieten, wissend dass es auf diese Weise nicht zerstört, sondern zum höchsten Ausdruck meines Wesens erblühen wird!